Auszeichnung engagierter Fledermausschützer in Thanstein und Zengeröd bei Winklarn
Im Rahmen der Dorferneuerung durch das Amt für Ländliche Entwicklung wurde die Dorfscheune in der Ortsmitte als Treffpunkt neugestaltet. Dabei hat Alois Obermeier, ehrenamtlicher Fledermausbetreuer vor Ort, auch an Fledermäuse gedacht und ein Quartier eingebaut. Bürgermeister Walter Schauer nahm dafür die Auszeichnung in Empfang.
Weitere schon länger besiedelte Quartiere sind die Kirche St. Johannis Baptist mit Mausohren und Fransenfledermäuse. Bei Herbert Männer finden Fledermäuse im ehemaligen Bierkeller des Schlosses Unterkunft, das vermutlich auch als Winterquartier dient. Unter Rosie Reimers Hausdach haben mind. 3 Fledermausarten ein Quartier gefunden und bei Kathrin Obermeier können sich Fledermäuse unter einer Holzverschalung an der Garage zurückziehen.
Auch Familie Bösl in Zengeröd bei Winklarn beherbergt schon seit Jahrzehnten Fledermäuse hinter der Holzverkleidung im Dachgiebel. Ihre Nordfledermäuse bringen dort sogar ihre Jungen zur Welt und ziehen sie groß.
Alle sechs Besitzer der Unterkünfte wurden mit einer Plakette und Urkunde „Fledermäuse willkommen“ gewürdigt. Initiiert ist diese Aktion vom Landesamt für Umwelt. Die Urkunden sind unterzeichnet vom Bayerischen Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz, Thorsten Glauber.
Vor Ort in Thanstein angeregt wurde die Auszeichnung von den ehrenamtlichen Fledermausbetreuern Alois Obermeier und Rolf Dorn. Birgit Simmeth, Gebietsbetreuerin beim Naturpark Oberpfälzer Wald und Oberpfälzer Seenland überreichte in Vertretung der Unteren Naturschutzbehörde die Plaketten.
Hintergrund dieser Initiative ist der Rückgang von Quartieren für Fledermäuse. Sie leben nicht selten mitten unter uns und bleiben doch unbemerkt. Sie besiedeln Wohngebäude, Kirchen, Scheunen oder Keller und verstecken sich hinter Fensterläden oder Fassadenverkleidungen, in Spalten, kleinen Hohlräumen oder Dachböden.
Für einen effektiven Fledermausschutz müssen die noch vorhandenen Quartiermöglichkeiten erhalten und neue Fledermausunterkünfte an Gebäuden geschaffen werden. Dabei sind die Eigeninitiative des Bauherrn, der Ideenreichtum der Planer sowie die Mitarbeit des Bau-Ausführenden gefordert. Der materielle Aufwand dafür ist in den meisten Fällen sehr gering.
Landkreisweit gibt es 18 verschiedene Arten. Alle unsere heimischen Fledermäuse sind streng und besonders geschützt. In Bayern sind bisher 25 Fledermausarten nachgewiesen.
Für nähere Informationen, z.B. für geplante Sanierungen, helfen die ehrenamtlichen Fledermausbetreuern im Landkreis (Link zur Kontaktliste hier)
Auch die Koordinationsstelle für Fledermausschutz in Nordbayern mit Sitz in Erlangen hilft gerne weiter. Weitere Informationen finden sie unter: www.lfu.bayern.de/natur/artenhilfsprogramme_zoologie/fledermaeuse
www.lfu.bayern.de/natur/fledermausschutz/willkommen/index.htm
23.10.2024, Birgit Simmeth, Gebietsbetreuerin im Naturpark Oberpfälzer Wald und Oberpfälzer Seenland.