BESONDERHEITEN

UND

EIGENSCHAFTEN

Die uns heute umgebende Natur und Landschaft ist das Ergebnis Jahrhundertelanger Nutzung durch den Menschen in Form von Forst- und Landwirtschaft, Siedlungsbau und Industrie. Wir können daher nur noch schwerlich von der wilden Natur sprechen und der Begriff der Kulturlandschaft hat Einzug in den Sprachgebrauch gefunden. Darunter versteht man eine durch menschlichen Einfluss (anthropogen) geprägte Landschaft, bestehend aus Wäldern, Wiesen und Feldern gespickt mit Siedlungen. Diese neuen, durch uns Menschen geformten Ökosysteme stellen aber auch den Lebensraum für all unsere Pflanzen und Tiere dar. Sie prägen das Landschaftsbild des Naturpark Oberpfälzer Wald und machen ihn zu dem, was wir so an ihm schätzen.

Was unseren Naturpark ausmacht

  • Hohe Walddichte

    Die Naturparkfläche ist zu mehr als 40 % bewaldet. Im Nordosten, im grenznahen Gebiet, sind sogar über die Hälfte der Fläche bewaldet. Die größte Bedeutung hat das Nadelholz, das auf rund drei Viertel der Waldfläche dominiert, stellenweise setzt sich der Wald zu über 90 % aus Fichte und Kiefer (wenig Tanne und Lärche) zusammen.

  • Seltene Wiesen

    Auch besonders seltene Pflanzengesellschaften wie Orchideen- oder Enzianwiesen haben im Naturpark noch ihre Heimat. Aufgrund der zahlreichen Grenzertragsstandorte für die Landwirtschaft nehmen extensiv genutzte und sowohl für das Landschaftsbild als auch für den Naturschutz besonders bedeutsame Feuchtwiesen einen immer größeren Raum ein.

  • Viele Flüsse

    Zahlreiche Flusstäler durchschneiden die kupierte, hügelige Landschaft. Naab und Schwarzach sind die Hauptflüsse. Die Naab durchfließt den Naturpark von Nord nach Süd, die Schwarzach von Ost nach West. Wichtige Nebenflüsse sind die Pfreimd, die bei der gleichnamigen Ortschaft in die Naab mündet. Murach und Ascha fließen zur Schwarzach, die bei Wölsendorf in die Naab mündet. Um die regelmäßig auftretenden Hochwässer der Schwarzach einzudämmen, wurde bei Eixendorf ein Stausee-Speicher erbaut.

  • Unzählige Weiher

    Eine weitere charakteristische Eigenart im Landschaftsbild des Oberpfälzer Waldes sind die zahlreichen Weiher, die überwiegend zur Karpfenzucht genutzt werden oder wurden. Vor allem zwischen Schwandorf und Schwarzenfeld im Charlottenhofer Weihergebiet und in vielen kleinen Weihergruppen an den Dörfern prägen die Stehendgewässer die Landschaft.

  • Und ein großes Moor

    Neben den Gewässern befinden sich im Osten des Naturparks das „Prackendorfer und Kulzer Moos“, ein über 80 Hektar großes Moorgebiet und damit eines der größten Moorgebiete der Oberpfalz.

Staubtrocken bis feuchtfröhlich

Das Klima des Oberpfälzer Waldes

Klimatisch ist das Gebiet allgemein als rau zu bezeichnen. Die Niederschläge nehmen von West nach Ost und von Süd nach Nord mit zunehmender Höhe stetig zu. Im Südwesten liegen sie bei nur 600 bis 700 mm/m² und Jahr (unter dem Bayer. Durchschnitt von ca. 800 mm). Im Nordosten liegen sie jedoch bei rund 900 mm/m² und Jahr, also deutlich über dem bayer. Durchschnitt. Grund hierfür sind die immer noch größtenteils ausgiebigeren Schneefälle im Winter und die Steigungsniederschläge in der Mittelgebirgslage. Eine klimatische Besonderheit ist der sogenannte Böhmisch oder Böhm-Wind, ein meistens kalter Festlandswind, der bei entsprechender Hochdrucklage aus Osteuropa bis zu uns bläst.

Gesteine mit G

Die Geologie des Oberpfälzer Waldes

Der Oberpfälzer Wald wird geprägt von Graniten und Gneisen. Diese Gesteine gehören zu den ältesten landschaftsbildenden Gesteinen. Der Oberpfälzer Wald ist ein Teil des herzynischen Gebirgsraumes im zentralen Mitteleuropa. Es umfasst das Gebiet vom Fichtelgebirge über den Böhmerwald bis hinunter nach Passau zum „Unteren Bayerischen Wald“. Innerhalb dieses großen Komplexes hat der Oberpfälzer Wald seine spezifischen und charakteristischen, naturräumlichen Besonderheiten, die ihn von den übrigen Teilen unterscheiden.

Hochfels bei Stadlern © Oberpfälzer Wald/Thomas Kujat